Sonderlandeplatz Linkenheim EDRI (PPR)
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Historie

Erste ordentliche Mitgliederversammlung

Abstimmung über eine Satzung und Wahl des Vorstandes

Zu Beginn des Jahres 1961 fanden sich im damaligen Kernforschungszentrum, dem heutigen  Karlsruher Institut für Technologie (KIT), einige Flugbegeisterte zusammen, die den Wunsch hatten, eine Segelfluggruppe zu gründen. Dieser Wunsch wurde in Form eines Aushanges an den schwarzen Brettern des Zentrums allgemein kundgetan. Das Ergebnis war eine Gruppe von 21 Interessenten, die unserem Jubilar zum Leben verhalfen. Zunächst wurde der Gedanke verfolgt, die Luftsportgruppe als Sparte der Firmensportgruppe zu gründen, doch dagegen sprachen die Regeln des BWLV, der einen eigenständigen Ortsverein wollte, zu dem jeder Zutritt hatte. Nach vielen Gesprächen und Schriftverkehr wurde dann die Lösung gefunden, wir tauften uns “Luftsportgruppe Kernforschungszentrum Karlsruhe e.V., Sitz Leopoldshafen“.

Eintragung ins Vereinsregister

23. Januar 1962

Dieser Festvortrag wurde von unserem Gründungsmitglied Heinz Puche zum
25. jährigen Vereinsjubiläum 1986 gehalten.

Wenn ein Verein seinen 25jährigen Geburtstag feiert, so sollte man auch einmal Rückschau halten. Rückschau aber nicht nur, um bei alten Mitgliedern Erinnerungen wachzurufen, sondern auch, um unseren heutigen Gästen zu zeigen, wie unser Verein entstanden ist, welch wahrlich lebhafte Geschichte der Verein bis zum heutigen Tag hinter sich gebracht hat.

Zu Beginn des Jahres 1961 fanden sich im Kernforschungszentrum einige Flugbegeisterte zusammen, die den Wunsch hatten, eine Segelfluggruppe zu gründen. Dieser Wunsch wurde in Form eines Aushanges an den schwarzen Brettern des Zentrums allgemein kundgetan. Das Ergebnis war eine Gruppe von 21 Interessenten, die unserem Jubilar zum Leben verhalfen. Zunächst wurde der Gedanke verfolgt, die Luftsportgruppe als Sparte der Firmensportgruppe zu gründen, doch dagegen sprachen die Regeln des BWLV, der einen eigenständigen Ortsverein wollte, zu dem jeder Zutritt hatte. Nach vielen Gesprächen und Schriftverkehr wurde dann die Lösung gefunden, wir tauften uns “Luftsportgruppe Kernforschungszentrum Karlsruhe e.V., Sitz Leopoldshafen“. Nachdem das Kind nun geboren war, konnten wir es ja nicht so nackt und bloß herumliegen lassen, sondern mußten ihm auch zu seinem eigentlichen Zweck verhelfen. Der Zufall wollte es, daß der Mannheimer Club einen alten Doppelsitzer, eine Mü 13 E verkaufen wollte, der Bruchsaler Flugsportverein aber nach einem Bruch just zu diesem Zeitpunkt keinen Doppelsitzer hatte. Die Verhandlungen waren nicht allzu schwer, wie das bei gemeinsamen Interessen ja oft so ist, und am 24.6.1961 war die alte Mü je zur Hälfte Eigentum des Bruchsaler Flugsportvereins und der Luftsportgruppe Kernforschungszentrum Karlsruhe. Hier hatten wir gleich vereinbart, daß die Bruchsaler Fliegerkameraden ihren Anteil an der Mü nach Reparatur ihres eigenen Doppelsitzers an uns verkaufen. Dies war für das Frühjahr 1962 vorgesehen, wobei wir 21 Mitglieder noch nicht wußten, woher wir das Geld nehmen sollten, denn unsere damals nicht gerade üppigen Geldbeutel waren durch den Kauf des halben Flugzeugs bereits hinreichend geleert. Aber zunächst konnten wir erst einmal mit viel Freude unseren Sport in Bruchsal ausüben und unsere Freundschaft zum Bruchsaler Verein, und hier ganz besonders zum Sepp Pokluda als unseren ersten Fluglehrer, schließen. Ich möchte nicht verhehlen, daß ich damals auch die “Handschrift“ von Sepp Pokluda nach meinem ersten Alleinflug kennen gelernt habe.

Unsere erste ordentliche Mitgliederversammlung mit Abstimmung über eine Satzung und Wahl des Vorstandes fand am 14.9.1961 statt, die Eintragung ins Vereinsregister erfolgte am 23.1.1962.

Während an den Wochenenden fleißig geflogen wurde, nutzten wir an den anderen Tagen jede Gelegenheit zu Gesprächen, um für die Luftsportgruppe eine irgendwie geartete Geldquelle zu erschließen. Von der Geschäftsführung der damaligen Kernreaktor Bau- und Betriebsgesellschaft kam das Angebot, auf den für Baumaßnahmen zu rodenden Waldflächen des Kernforschungszentrums das anfallende Reisig und Astholz zu sammeln und zu verbrennen. Diese Arbeit und die damit verbundene Möglichkeit, einen finanziellen Grundstock für den Verein zu legen, nahmen wir begeistert auf, ohne zu ahnen, welche Knochenarbeit auf uns zukommen würde. Parallel dazu konnten wir, ebenfalls mit Hilfe der Geschäftsführung des Kernforschungszentrums Beziehungen zu Daimler-Benz aufnehmen, von wo wir uns Unterstützung für den Bau einer Schleppwinde versprachen. Wir waren dabei so optimistisch, daß wir schon im September 1961 eine Gelegenheit nutzten und ein altes Feuerwehrauto kauften, auf dem die Winde entstehen sollte. Tatsächlich begann im Januar 1962 der Windenbau. Von Daimler-Benz hatten wir inzwischen die Zusagen für Motor- und Hinterachse bekommen. Die Arbeiten erfolgten in einer LKW Garage auf dem Gelände des Kernforschungszentrums, die uns zeitweilig zur Verfügung stand. Wir waren froh, als wir endlich den wesentlichsten Teil auf dem LKW montiert hatten, denn oft genug mußten wir die Garage räumen und das Fahrzeug mit einer Plane abgedeckt im Freien stehen lassen. Mit diesen “Winteraufgaben“, nämlich Reisigsammeln und Windenbau, waren wir eigentlich ausgelastet, aber unser Flugzeug, die alte Mü, mußte ja auch noch ihre Winterüberholung bekommen. In einer Halle des Bauhofes, in der Baugeräte lagerten, erhielten wir vorübergehend Asyl und konnten die notwendigsten Arbeiten an dem inzwischen uns ganz allein gehörenden Flugzeug machen.

Mit Beginn der Flugsaison 1962 waren wir Gäste auf dem Flugplatz Forchheim, auch dort haben wir echte Fliegerkameradschaft kennen gelernt, haben viele Freunde erworben und ich glaube, es steht mir durchaus zu, den Kameraden heute nochmals herzlichen Dank zu sagen. Inzwischen hatte sich unsere Waldarbeit auch recht positiv auf die Vereinskasse ausgewirkt, wir konnten einen Doppelsitzer, einen Bergfalken bestellen. Die Lieferung war für den Juni 1962 zugesagt und für diesen Zeitpunkt hatten wir unser erstes Fliegerlager in Forchheim geplant. Ich erinnere mich noch recht gut daran, der Bergfalke wurde am Sonnabend aus Dachau geholt, und am Montag früh begann das Fliegerlager, zu dem uns nun 2 Flugzeuge zur Verfügung standen.

Leider hat unsere ältere Mü 13 E während des Fliegerlagers eine so große Eifersucht auf den jüngeren hübschen Bergfalken entwickelt, daß sie eine geordnete Landung verweigerte und zu Bruch ging. Glücklicherweise geschah dies ohne Personenschaden. Die dadurch dringend notwendige Suche nach einer Werkstatt verlief positiv, indem wir diese im Keller eines Instituts im Kernforschungszentrum einrichten konnten. Fritz Horn, der ja sicher vielen von Ihnen bekannt ist, hat uns damals unermüdlich beim Wiederaufbau geholfen und uns in die Kunst des Segelflugzeugbaues eingewiesen, wobei die Rippen für die Tragflächen zum größten Teil im Keller eines Mietshauses in der Waldstadt entstanden. Um das Fehlen des einen Flugzeuges recht bald auszugleichen, nutzten wir die Möglichkeit zum Kauf eines gebrauchten “Baby“, das noch im Spätsommer 1962 zum Einsatz kam. 1963 flogen wir weiterhin in Forchheim, und konnten unsere ersten Erfahrungen im Thermikfliegen sammeln. Daneben wurde jede Möglichkeit genutzt, Ausschau nach einem geeigneten Gelände für einen Flugplatz zu halten. Im Spätsommer wurde uns vom Linkenheimer Bürgermeister die Bereitschaft zur Überlassung eines geeigneten Geländes angedeutet und wir konnten im Gewann Niewiesen das von uns gewünschte Gelände abstecken.

Der Linkenheimer Gemeinderat stimmte diesem Wunsch zu und wir konnten das Gelände pachten. Unseren Vereinssitz verlegten wir nun selbstverständlich von Leopoldshafen nach Linkenheim. Unsere Euphorie über den werdenden Flugplatz erhielt den ersten Dämpfer aber schon beim Besuch der Sachverständigen. Der damalige Flugsicherheitsbeauftragte Max Hellwig schätzte, daß wir mindestens 150 TDM und sehr viel Arbeit aufwenden müßten, um die Niewiesen in ein Segelfluggelände zu verwandeln. Wir ließen uns aber nicht entmutigen, zumal es uns gelang, die Amerikanischen Streitkräfte zu gewinnen, uns mit ihrem Planiergerät zu helfen. Dabei lernten wir den heutigen Werkstattleiter der Akaflieg Karlsruhe, Hans Odermatt kennen, der im Dienste der Amerikanischen Streitkräfte die Planierarbeiten ausführte und so wohl der erste auswärtige Segelflieger war, der unseren werdenden Flugplatz kennen lernte. Weit schwieriger als die Erdarbeiten waren aber die Probleme zu bewältigen, die sich auf den Behördenweg zur Zulassung des Fluggeländes stellten.
Hier muß ich ganz besonders die Unterstützung durch die Juristen des Kernforschungszentrums und des Linkenheimer Bürgermeisters, Herrn Nees, hervorheben. Fast 4 Jahre dauerten die Arbeiten am Gelände und der Kampf mit den Behörden, bis der Platz einigermaßen benutzbar war und zugelassen werden konnte. In dieser Zeit flogen wir weiter in Forchheim und in Ferienlagern in Freiburg, wo sich eine herzliche Freundschaft zwischen den Vereinen entwickelte. Auch hatte sich unser Flugzeugpark inzwischen verändert, wir besaßen nun neben unserem neuen Bergfalken eine neue Ka8 und zur Schulung einen “Doppelraab“ und ein Baby. In dieser Zeit wurden die ersten Bedingungen für das silberne Leistungsabzeichen erflogen.

Am 14. Mai 1966, einem schönen sonnigen Tag, fanden wir dann unsere Heimat in Linkenheim und konnten den ersten Start auf dem eigenen Fluggelände freigeben.

Bei der Eröffnung dieses Geländes in Linkenheim wünschten wir uns ein gutes Einvernehmen mit der Gemeinde Linkenheim und ich kann wohl heute sagen, daß dieser Wunsch voll erfüllt wurde. Außerdem wünschten wir uns recht bald eine Unterstellmöglichkeit für unser Gerät, denn an jedem Wochenende mußten die Flugzeuge und die Winde aus dem Kernforschungszentrum, wo uns die Unterstellung ermöglicht war, herangeholt werden.
Außerdem zeigte sich, daß nach langen Regenfällen oft große Schwierigkeiten beim Flugbetrieb auftraten.

Diesen Wunsch nach Unterstellungsmöglichkeit unseres Flug- und Startgerätes konnten wir dadurch verwirklichen, daß uns die Gesellschaft für Kernforschung eine ausgediente Baracke überließ, aus deren Teilen wir ein “Fliegerheim“ mit Unterstellmöglichkeit für abgebaute Flugzeuge und Geräte bauten. In der gleichen Zeit lief der Bau unseres Schulungsflugzeuges “Rhönlerche“ einher, welches wir im Frühjahr 1968, am Tag der Einweihung unseres Fliegerheimes, auf den Namen “Linkenheim“ taufen konnten. Daß bei dem begleitenden “Miniflugtag“ ein Fallschirmspringer auf dem Dach unseres neuen Fliegerheimes landete, brachte ihm besonderen Beifall ein!

Große Probleme bereitete uns in dieser Zeit häufiges Hochwasser, da der Platz doch sehr tief lag und das Wasser nicht abfloß. Im Winter konnten wir sogar Eissport ausüben!

Damals wurde jede Möglichkeit genutzt, um Aushubmaterial zum Auffüllen der Wasserflächen und Schilfinseln zu bekommen. Daß wir trotz all dieser Probleme geflogen sind, mutet heute fast wie ein Wunder an, aber den Beweis brachte uns unser Gustav Kohout mit dem ersten größeren Überlandflug vom Linkenheimer Platz mit der Ka8 über 390 km nach Frankreich! Es wurde auch in jedem Jahr ein Urlaubslehrgang gemeinsam mit den Familien auf einem Flugplatz in landschaftlich schöner Umgebung durchgeführt.

Als wir die Baracke für die Unterstellung unseres Fluggerätes bauten, träumte mancher von uns von einer richtigen Halle, aber diesen Traum wagte eigentlich kaum jemand auszusprechen.

Aber wie so oft fanden sich wieder ein paar Optimisten, die das Gespräch immer wieder auf eine Halle brachten bis auf einer Mitgliederversammlung im Winter 1968/69 der Beschluß zum Bau einer Halle mit Werkstatt gefaßt wurde.

Unser Kamerad Helmut Lang als Bauingenieur begann sogleich mit der Planung. Wir hatten recht klare Vorstellungen und so konnte während der Sommermonate 1969 das Baugesuch fertig gestellt werden.

Eine Woche nach unserem 1. Flugtag im Herbst 1969 wurde der erste Spatenstich getan und im Frühjahr 1970 war der Werkstattteil unter Dach. Während der Sommermonate mußte der Bau natürlich zu Gunsten der Fliegerei zurückstehen, aber im Herbst ging es wieder mit vollen Kräften an die Arbeit, bis im Frühjahr 1971 das Richtfest für die Halle gefeiert werden konnte.

Daß bei dieser Arbeit die Fliegerei nicht ganz zu kurz gekommen ist, soll nicht unerwähnt bleiben. Nur waren wir mit den thermischen Verhältnissen, soweit für uns im Windenbetrieb erreichbar, nicht sonderlich zufrieden. Dies, sowie die häufigen Schwierigkeiten mit Überschwemmungen nach Regen oder bei Hochwasser, ließ uns ständig nach Möglichkeiten suchen, den Platz besser auszubauen, wollten wir doch so unabhängiger vom Wetter sein und durch die Möglichkeit des Flugzeugschlepps fliegerisch bessere Ausgangsmöglichkeiten haben.
Die seit Jahren durchgeführten kleinen Einzelaktionen brachten zwar fühlbare Verbesserungen, jedoch war es zeitlich gar nicht abzusehen, wann der Platz auf diese Weise fertig sein würde. Günstige Umstände brachten uns dann früher als ursprünglich geplant dazu, den Platz grundlegend zu planieren und geeignete Maßnahmen zu treffen, um künftige Überschwemmungen zu vermeiden. In monatelanger Arbeit konnten wir den Platz dann soweit herrichten, daß dem Flugzeugschlepp nichts mehr im Wege stand und wir die Zulassung als Sonderlandeplatz beantragen konnten. Zu unserem 10 jährigen Vereinsjubiläum weihten wir dann die Halle mit Werkstatt ein und übergaben den Sonderlandeplatz Linkenheim offiziell seiner Bestimmung. Gleichzeitig fand an diesem Tag unser erster internationaler Großflugtag statt, der die kleineren Veranstaltungen der Vorjahre ablöste. Er bescherte uns nicht nur viele Besucher, sondern in einer Karlsruher Zeitung den Satz: “Der Linkenheimer Flugtag ist endgültig zu einem Begriff geworden!“. Wenn man überlegt, daß unsere Luftsportgruppe zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal 40 Mitglieder zählte, ist dies alles wohl als eine sehr ansehnliche Leistung zu bezeichnen. Die Tatsache, daß nunmehr auf unserem Platz Flugzeugschleppstarts durchgeführt werden konnten, brachte dem Flugbetrieb einen deutlichen Aufschwung. Hier gebührt unserem Kameraden Wilhelm Peppier ganz herzlicher Dank, der seine Auster umrüstete und sie dem Verein als Schleppflugzeug zur Verfügung stellte. Bei aller Freude über die Möglichkeiten des F-Schlepps wurden aber doch auch die Grenzen der Auster als Schleppflugzeug erkennbar und in den nächsten Jahren wurden die Diskussionen über ein stärkeres Schleppflugzeug lauter. Daneben fanden alljährlich unsere Flugtage mit immer besserem Programm statt. So faßte die Mitgliederversammlung im Herbst 1973 den Beschluß zum Kauf eines Schleppflugzeuges “Remorqueur“. Die Finanzierung machte zwar einiges Kopfzerbrechen und brachte viele Diskussionen, aber wir haben es gemeinsam geschafft und im Nachhinein hat wohl auch niemand an der Richtigkeit dieser Entscheidung gezweifelt. Die Vergrößerung der fliegerischen Aktivitäten brachten aber auch den Wunsch, das inzwischen viel zu kleine Fliegerheim in Form der alten Baracke durch einen größeren Bau zu ersetzen, in welchem neben einem ansprechenden Heim auch noch Platz für Transportanhänger, Winde und andere Fahrzeuge sein sollte. Unser Bauspezialist Helmut Lang hatte bald einen Plan fertig, der auch noch einen richtigen Turm beinhaltete, von dem aus vor allem an den Flugtagen die Flugleitung wirken konnte.

Die größeren fliegerischen Aktivitäten weckten inzwischen den Wunsch, auch in unserem Flugzeugpark das “Kunststoff – Zeitalter“ einzuführen. Die Flugtage machten es möglich, so daß wir mit Beginn der Flugsaison 1977 einen vereinseigenen “Astir“ einsetzen konnten. Das Jahr 1977 muß aber ohnehin besonders herausgehoben werden, gab es doch in unserer Heimatgemeinde Linkenheim – Hochstetten ein besonderes Jubiläum zu feiern, nämlich den l200ten Geburtstag der Gemeinde. Neben der Teilnahme am Festumzug wollten wir aber noch einen besonderen Beitrag leisten und hatten uns deshalb um die Ausrichtung der

2. Deutschen Segelkunstflug – Meisterschaft beworben. Der Deutsche Aero – Club erteilte uns den Zuschlag und so konnten wir zum großen Fest der Gemeinde mit der Ausrichtung dieses Wettbewerbs und anschließendem Großflugtag beitragen. Die Fertigstellung unseres Fliegerheimes war für den Beginn der Meisterschaft vorgesehen und so wurden das Organisationstalent und die Einsatzbereitschaft unserer Mitglieder arg gefordert, dies wurde aber durch sehr positive Reaktionen, vor allem der Wettbewerbsteilnehmer, belohnt.

Im folgenden Jahr tauschten wir unsere Rhönlerche gegen eine gebrauchte ASK 13 ein, die fliegerischen Erfolge hielten sich wegen eines sehr nassen Jahres doch in Grenzen, der Platz bot zeitweise ein jammervolles Bild, wie diese Aufnahmen es deutlich zeigen.

Dafür waren die Fliegerurlaube auf fernen Plätzen doch immer eine schöne Abwechslung.

Die nächsten Jahre gingen ohne Bau- und Flugtagaktivitäten vorüber, dafür trat der eigentliche Zweck unseres Vereins, das Fliegen, mehr in den Vordergrund. Dies machte sich erfreulicherweise durch bessere Platzierungen im Regionalwettbewerb und durch die Teilnahme einiger Jugendlicher an kleineren Wettbewerben bemerkbar.

Es führte auch prompt dazu, daß der Wunsch nach einem weiteren Kunststoffsegelflugzeug laut wurde. Dieser Wunsch wurde Anfang 1981 in Form einer DG 100 erfüllt. Für 1981 kündigte sich aber schon wieder ein Ereignis an, der Deutsche Aero – Club bat unseren Verein um die Ausrichtung der 4. Deutschen Segelkunstflugmeisterschaft. Außerdem stand in diesem Jahr der 25. Geburtstag des Kernforschungszentrums an und es lag auf der Hand, die Meisterschaft als Beitrag zu diesem Jubiläum mit einem Großflugtag zu verbinden. Daß bei dieser Meisterschaft unser Kamerad Peter Hermann Deutscher Vizemeister wurde, hat uns ganz besonders erfreut.

Der große Erfolg dieser Veranstaltungen entschädigte uns aber für die Anstrengungen und half, unseren Flugzeugpark noch um einen gebrauchten Motorsegler zu bereichern.

So konnte unser Vereinsausbildungsbetrieb um eine Variante erweitert und der Flugbetrieb deutlich bereichert werden. Auch hatte sich die Anzahl der Mitglieder und vor allem der Schüler deutlich erhöht, so daß die Fluglehrer ihrem Tatendrang freien Lauf lassen konnten. Ein weiteres Flugzeug, eine DG 100, wurde beschafft. Unsere Statistik über den Flugbetrieb zeigt in den nun folgenden Jahren eine stark steigende Tendenz. Allerdings brachte die Vergrößerung des Flugzeugparks Platzprobleme zur Unterstellung. Also begannen wir wieder einmal zu bauen, um Garagen für Winde und Flugzeuganhänger zu schaffen. Inzwischen ist auch dies geschafft und unsere kleine Gruppe, die sich zurzeit aus 40 Aktiven und ca. 35 nicht fliegenden Mitgliedern zusammensetzt, verfügt über alle Möglichkeiten zur Ausübung unseres schönen Sports.

Rückblickend läßt sich sicher sagen, daß wir stolz auf das Erreichte sein dürfen, wobei wir nicht vergessen sollten, daß wir dies neben unserer eigenen Einsatzbereitschaft, vor allem auch der hohen Unterstützung durch das Kernforschungszentrum und unserer Heimatgemeinde Linkenheim – Hochstetten, verdanken.

Für die Zukunft wünschen wir uns weiterhin diese guten Kontakte und Verständnis für unseren Sport. Nachdem die vergangenen 25 Jahre vorwiegend dem Aufbau des Vereins gedient haben, wünsche ich den Linkenheimer Segelfliegern für die Zukunft kameradschaftliches Zusammenhalten, unfallfreies Fliegen und weitere Steigerung der fliegerischen Aktivitäten und Leistungen.